10.12.2013, 19:02
Hallo allerseits,
ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Wochen stolzer Besitzer eines VPC1 und dachte mir, ich gebe vielleicht mal meine Erfahrungen zum Besten.
Mein Hintergrund: ich hatte bisher ein MP6 bei mir im Einsatz. Ich hatte früher viel verglichen und bis seitdem der absoluten Überzeugung, dass (vielleicht abgesehen von den AvantGrands) die Kawai-Tastaturen ziemlich konkurrenzlos sind. Das gilt auch schon für die RH-Tastatur (natürlich erst Recht für die Grand-Tastaturen), daher war ich mit meinem MP6 auch lange sehr glücklich. Dann hatte ich mich zwischenzeitlich in Pianoteq verliebt, weshalb das MP6 seit einiger Zeit oftmals zur reinen MIDI-Tastatur verdonnert war; was es natürlich mit Bravour meisterte, es war nur vielleicht ein wenig schade um den Klangerzeuger.
Bei einer Unterhaltung mit meinem örtlichen Fachhändler kamen wir dann aufs VPC1: endlich die Tastatur des MP10 (bzw. sogar deren Nachfolger mit dreifachen Sensoren) in einem besser bezahlbaren Paket und ohne Klangerzeuger, der ja bei mir eh ausgelagert war. Einige Tage später ruft er mich an: ich könnte das VPC1 jetzt bei ihm probespielen. Der Schuft...
...und was soll ich sagen: nach jenem schicksalhaften Samstag vor nunmehr einem knappen Monat waren die Tage des MP6 in meiner Wohnung leider gezählt. Es hat nun ein neues liebevolles Zuhause gefunden und Platz gemacht für das VPC1. VPC-Spielen macht definitiv süchtig.
Die "RM3 Grand II"-Tastatur ist mit "beeindruckend" nur sehr unzureichend umschrieben. Wenn ich die Augen schließe, kann ich fast vergessen, dass ich vor einem elektronischen Instrument sitze; das ist mir vorher noch nie passiert. Das Holz als Grundmaterial macht einen Unterschied in der Haptik, den ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. Das gegenüber dem MP6 ebenfalls verbesserte Ivory-Touch-Finish tut ein Übriges. Auf dieser Tastatur zu spielen, ist ein geradezu riesiger Sprung von der (wie gesagt ebenfalls schon exzellenten) RH-Tastatur. Das gesamte Gehäuse ist dazu schlicht und edel und wertig, Plastik findet man vergeblich. Einen vernünftigen Ständer vorausgesetzt (z.B. K&M Omega), ist das VPC1 sogar locker wohnzimmertauglich.
Spielerisch fällt mir auf, dass gefühlvolles Pianissimo-Spiel viel einfacher ist als auf der RH, aber auch als auf vielen Tastaturen der Konkurrenz. Die Tastatur schneidet nicht so früh ab, und auch mechanisch kann man viel feinfühliger dosieren. Das neue Pedal erlaubt problemloses und ebenfalls sehr genau zu dosierendes Halbpedal-Spiel. Dass Note-Off-Velocities übertragen werden, erhöht den Realismus-Grad weiter, zumindest wenn das virtuelle Instrument diese Information auswertet (wie Pianoteq es z.B. tut).
Fazit: meine aktuelle Kombination aus VPC1 und virtuellem Piano ist insgesamt dermaßen "perfekt", dass es fast schon schwierig ist, Möglichkeiten für Verbesserungen zu benennen. Wenn man keinen so großen Wert auf ein schickes Möbel legt und den Aufwand des Laptops nicht scheut, ist das VPC1 definitiv eine Alternative zu einem Gerät der CA- oder CS-Serie, insbesondere, wenn man ein Modelling-Piano bevorzugt. Meiner Meinung nach würde auch das V-Piano (von der Konkurrenz mit dem "R" im Namen) beim direkten Vergleich ziemlich alt aussehen.
Okay, ein kleinwenig Kritik habe ich schon. Eher Kleinigkeiten, wenngleich nicht ganz unwichtig:
ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Wochen stolzer Besitzer eines VPC1 und dachte mir, ich gebe vielleicht mal meine Erfahrungen zum Besten.
Mein Hintergrund: ich hatte bisher ein MP6 bei mir im Einsatz. Ich hatte früher viel verglichen und bis seitdem der absoluten Überzeugung, dass (vielleicht abgesehen von den AvantGrands) die Kawai-Tastaturen ziemlich konkurrenzlos sind. Das gilt auch schon für die RH-Tastatur (natürlich erst Recht für die Grand-Tastaturen), daher war ich mit meinem MP6 auch lange sehr glücklich. Dann hatte ich mich zwischenzeitlich in Pianoteq verliebt, weshalb das MP6 seit einiger Zeit oftmals zur reinen MIDI-Tastatur verdonnert war; was es natürlich mit Bravour meisterte, es war nur vielleicht ein wenig schade um den Klangerzeuger.
Bei einer Unterhaltung mit meinem örtlichen Fachhändler kamen wir dann aufs VPC1: endlich die Tastatur des MP10 (bzw. sogar deren Nachfolger mit dreifachen Sensoren) in einem besser bezahlbaren Paket und ohne Klangerzeuger, der ja bei mir eh ausgelagert war. Einige Tage später ruft er mich an: ich könnte das VPC1 jetzt bei ihm probespielen. Der Schuft...
...und was soll ich sagen: nach jenem schicksalhaften Samstag vor nunmehr einem knappen Monat waren die Tage des MP6 in meiner Wohnung leider gezählt. Es hat nun ein neues liebevolles Zuhause gefunden und Platz gemacht für das VPC1. VPC-Spielen macht definitiv süchtig.
Die "RM3 Grand II"-Tastatur ist mit "beeindruckend" nur sehr unzureichend umschrieben. Wenn ich die Augen schließe, kann ich fast vergessen, dass ich vor einem elektronischen Instrument sitze; das ist mir vorher noch nie passiert. Das Holz als Grundmaterial macht einen Unterschied in der Haptik, den ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. Das gegenüber dem MP6 ebenfalls verbesserte Ivory-Touch-Finish tut ein Übriges. Auf dieser Tastatur zu spielen, ist ein geradezu riesiger Sprung von der (wie gesagt ebenfalls schon exzellenten) RH-Tastatur. Das gesamte Gehäuse ist dazu schlicht und edel und wertig, Plastik findet man vergeblich. Einen vernünftigen Ständer vorausgesetzt (z.B. K&M Omega), ist das VPC1 sogar locker wohnzimmertauglich.

Spielerisch fällt mir auf, dass gefühlvolles Pianissimo-Spiel viel einfacher ist als auf der RH, aber auch als auf vielen Tastaturen der Konkurrenz. Die Tastatur schneidet nicht so früh ab, und auch mechanisch kann man viel feinfühliger dosieren. Das neue Pedal erlaubt problemloses und ebenfalls sehr genau zu dosierendes Halbpedal-Spiel. Dass Note-Off-Velocities übertragen werden, erhöht den Realismus-Grad weiter, zumindest wenn das virtuelle Instrument diese Information auswertet (wie Pianoteq es z.B. tut).
Fazit: meine aktuelle Kombination aus VPC1 und virtuellem Piano ist insgesamt dermaßen "perfekt", dass es fast schon schwierig ist, Möglichkeiten für Verbesserungen zu benennen. Wenn man keinen so großen Wert auf ein schickes Möbel legt und den Aufwand des Laptops nicht scheut, ist das VPC1 definitiv eine Alternative zu einem Gerät der CA- oder CS-Serie, insbesondere, wenn man ein Modelling-Piano bevorzugt. Meiner Meinung nach würde auch das V-Piano (von der Konkurrenz mit dem "R" im Namen) beim direkten Vergleich ziemlich alt aussehen.
Okay, ein kleinwenig Kritik habe ich schon. Eher Kleinigkeiten, wenngleich nicht ganz unwichtig:
- Dass der Editor nur unter Windows funktioniert, ist ziemlich ärgerlich. Ich persönlich habe zwar keinen Mac, aber trotzdem... in Musikerkreisen ist Apple-Hardware ja nicht gerade selten, im Gegenteil.
- Dass der Kawai-USB-Treiber ein Problem mit USB3.0 und Win8 hat (siehe anderen Thread), ist für die normale Benutzung des VPC1 kein Problem. Dass diese Tatsache den Editor ohne aufwendige Bastelei komplett unbrauchbar macht, ist aber mehr als nur ärgerlich: das geht so nicht, sorry. Zumindest "minimaler" Betrieb (also nicht gleichzeitig mit dem virtuellen Instrument) muss auch mit dem internen Treiber gehen.
- Dass die SysEx-Befehle, die das Gerät zwecks Programmierung per Editor versteht, nicht dokumentiert sind, ist ein Usus, der sich auch bei anderen Herstellern findet, den ich aber eher als Unart bezeichnen möchte. Ein Addendum-PDF mit den Infos würde nicht weh tun und einige Nutzer bestimmt sehr glücklich machen (mich eingeschlossen).
VPC1, Pianoteq 5