(Ein kurzer Nachtrag, nachdem ich das VPC-1 nun beinahe ein Dreivierteljahr im Einsatz habe.)
Ich bin durch die RM3-Tastatur mittlerweile dermaßen verwöhnt, dass ich auf anderen Digitalgeräten nur noch ungerne spiele. Preiswerte Geräte von der Konkurrenz mit "Y" fühlen sich an, als ob man im Forte auf ein Brett schlägt, und im Pianissimo hat man beinahe überhaupt keinen Widerstand (i.e, die Tasten sind insgesamt zu leicht). Ein Gefühl von Kontrolle kommt so nicht recht auf. Bessere Tastaturen gibt es, aber dann in Preisbereichen, die vom VPC-1 schon sehr weit weg sind. Die Konkurrenz mit "C" baut ja nur Tastaturen der preiswerteren Klasse, und auch wenn mir die tatsächlich besser gefallen als die preiswerten Y-Tastaturen... naja. Sie sind zu allermindest ebenfalls sehr "leicht". Die "R"-Tastaturen sind okay, aber auch keine Offenbarung (selbst die PHA-III nicht).
Im direkten Vergleich zum echten Flügel ist die RM3 einen Hauch zu leichtgängig. Außerdem schneiden viele Flügel im Pianissimo tatsächlich früher ab als das VPC, allerdings gibt es hier deutliche Fabrikats-Unterschiede. Bei einem Vergleich mit einem etwas älteren Kawai-Flügel (ich glaube, es war ein KF-1 oder so) fiel aber auf, dass auch die "echten" Kawai-Instrumente recht leichtgängig im Vergleich sind, und ausgezeichnet im Pianissimo. Die Unterschiede der RM3 zu besagtem Flügel waren eher kleiner als zwischen zwei beliebigen Flügel-Fabrikaten, würde ich sagen.
Fazit:
Kurz, die RM3 des VPC-1 bleibt meiner Meinung nach unterhalb von ca. 1500 Euro einzigartig und das beste, was man für das Geld derzeit bekommen kann. In einem eventuellen VPC-2 würde ich mich natürlich nicht über eine Grand Feel beschweren... das MP-11 zeigt, dass das sogar noch mit vertretbarem Gewicht machbar ist, wenngleich das Gehäuse dann doch deutlich tiefer ist. Die RM3 fühlt sich jedenfalls nicht wie ein "Kompromiss" an.
Einige frühere Kritikpunkte bezüglich des Editors (Nicht-Verfügbarkeit für Macs, Inkompatiblität des Treibers mit einigen Chipsätzen) sind von Kawai mittlerweile angegangen worden, wenngleich ich als Kritik stehen lassen muss, dass gerade der Editor-Fix für Windows dann doch ärgerlich lange gedauert hat.
Verbessungswünsche:
Ich bin durch die RM3-Tastatur mittlerweile dermaßen verwöhnt, dass ich auf anderen Digitalgeräten nur noch ungerne spiele. Preiswerte Geräte von der Konkurrenz mit "Y" fühlen sich an, als ob man im Forte auf ein Brett schlägt, und im Pianissimo hat man beinahe überhaupt keinen Widerstand (i.e, die Tasten sind insgesamt zu leicht). Ein Gefühl von Kontrolle kommt so nicht recht auf. Bessere Tastaturen gibt es, aber dann in Preisbereichen, die vom VPC-1 schon sehr weit weg sind. Die Konkurrenz mit "C" baut ja nur Tastaturen der preiswerteren Klasse, und auch wenn mir die tatsächlich besser gefallen als die preiswerten Y-Tastaturen... naja. Sie sind zu allermindest ebenfalls sehr "leicht". Die "R"-Tastaturen sind okay, aber auch keine Offenbarung (selbst die PHA-III nicht).
Im direkten Vergleich zum echten Flügel ist die RM3 einen Hauch zu leichtgängig. Außerdem schneiden viele Flügel im Pianissimo tatsächlich früher ab als das VPC, allerdings gibt es hier deutliche Fabrikats-Unterschiede. Bei einem Vergleich mit einem etwas älteren Kawai-Flügel (ich glaube, es war ein KF-1 oder so) fiel aber auf, dass auch die "echten" Kawai-Instrumente recht leichtgängig im Vergleich sind, und ausgezeichnet im Pianissimo. Die Unterschiede der RM3 zu besagtem Flügel waren eher kleiner als zwischen zwei beliebigen Flügel-Fabrikaten, würde ich sagen.
Fazit:
Kurz, die RM3 des VPC-1 bleibt meiner Meinung nach unterhalb von ca. 1500 Euro einzigartig und das beste, was man für das Geld derzeit bekommen kann. In einem eventuellen VPC-2 würde ich mich natürlich nicht über eine Grand Feel beschweren... das MP-11 zeigt, dass das sogar noch mit vertretbarem Gewicht machbar ist, wenngleich das Gehäuse dann doch deutlich tiefer ist. Die RM3 fühlt sich jedenfalls nicht wie ein "Kompromiss" an.
Einige frühere Kritikpunkte bezüglich des Editors (Nicht-Verfügbarkeit für Macs, Inkompatiblität des Treibers mit einigen Chipsätzen) sind von Kawai mittlerweile angegangen worden, wenngleich ich als Kritik stehen lassen muss, dass gerade der Editor-Fix für Windows dann doch ärgerlich lange gedauert hat.
Verbessungswünsche:
- Optionale Übertragung des High-Resolution-Präfix für die Anschlagsstärke (siehe hier). Optional/abschaltbar deshalb, weil das Feature je nach Instrument und Spielweise nicht immer etwas bringt, aber die MIDI-Latenz erhöhen könnte. Vielleicht geht das ja sogar per Firmware-Update.
- In einer zukünftigen Hardware-Version die Grand-Feel-Mechanik. RM3 ist ausgezeichnet, man verstehe mich nicht falsch, aber der längere Hebel der Tasten in der GF sorgt für mehr Kontrolle im "hinteren" Bereich der Tasten.
- Eine SysEx-Liste. Kommt schon, Leute: das gehörte früher zum guten Ton. Ihr müsst ja nicht unbedingt die Firmware-Upgrade-Befehle rausrücken (oder ggf. nur mit Haftungs-Ausschluss), aber zumindest den Rest hätte ich gerne.
- Mindestens eine Serie des Pedals von Fatar (VFP3-D, so wie's ausschaut) scheint einen Produktionsfehler gehabt zu haben. Ich habe jetzt von mehreren betroffenen Nutzern gehört, die nach ein paar Wochen bis Monaten zunehmend Schwierigkeiten mit dem Pedal hatten: veränderter Regelweg, Werte-Zittern, generell erratisches Verhalten, das auf vorzeitig alternde, ungekapselte Potis hindeutet. Auch wenn Kawai in meinem Fall unproblematisch für einen Austausch gesorgt hat: das ist Pfusch, sorry. Das VPC wird für Studios empfohlen und das Pedal muss mehrere Jahre Dauereinsatz überstehen.
- Einige Schwierigkeiten mit dem F-30-Pedal lassen sich gerüchteweise mit einem Kalibrations-Tool in den Griff bekommen. Warum hat mir der deutsche Support davon nichts gesagt, als ich Probleme mit dem F-30 hatte, und sowieso: warum ist das keine Funktion im VPC-Editor?
VPC1, Pianoteq 5
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.08.2014, 14:02 von Kalessin.)