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Mein erster Testbericht KAWAI CA97 (4,5 von 5 Sternen) UPDATE !!!!
#11
Wink 

So mein CA97 ist heute endlich gekommen :-).

Also voller Spannung "angeworfen" und mal in die Standardeinstellungen "reingehört" und dann...Überraschung: Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied zum Vorgänger so gewaltig ist.

Samples: Der SK EX sing und schwingt, resoniert und lässt sich spürbar differenzierter spielen bzw. klingt deutlich differenzierter als der bisherige EX. Besonders der SK5 hat es mir echt angetan: Weich rund und etwas geschlossener klingt er lieblich, romantisch > GEWALTIG !! Römische 1. Die neuen Samples heben sind klar von den bisherigen ab. Bravo.

Eine riesen Überraschung hatte aber der Kopfhörerverstärker für mich parat. Ich benutze einen AKG 701: Also Einstellung auf "halboffen" gestellt, SHS an auf normal und zu spielen begonnen. Alleine dieser hätte für mich die Neuinvestition sowieso zum absoluten PFLICHTKAUF gemacht. Perfekte räumlich Zuordnung bzw. Anordnung der einzelnen Klangkomponenten. EIN TRAUM und ein QUANTENSPRUNG zu allem was ich bisher durch Kopfhörer an einem Digitalpiano gehört habe. Aus meiner Sicht sogar besser als die Raumsimulation von Pianoteq 5 und die ist schon exzellent. Auch habe ich bisher noch kein Recording gehört, dass hier herankommt.UNBEDINGT im nächsten Shop antesten und ggf. den eigenen Kopfhörer mitnehmen. Einziger Nachteil: Die Shops werden in den nächsten Monaten bestimmt von hunderten Klaviermusikliebhabern gestürmt die  nicht spielen wollen sondern einmal tolle Klaviermusik hören wollen.

Nun nochmals kurz zum Klang und zur Zuspielung externer Soundquellen: Da die hervorragende Tastatur natürlich auch zum Testen von computergestützten Soundbibliotheken einlädt rasch den Musik- Notebook angeworfen. Gewohnt gut funktioniert das Midi- Interface via USB to Host > sofort erkannt und es kann losgehen. Mit der aktuellen Version von Asio4all (dieses kleine Tool zum Verringern von Latenzen sei jedermann wärmstens empfohlen) tritt schon ab einem i3 Prozessor in der Tat absolut KEINE merkbare Verzögerung auf (einfach zu testen in dem man sowohl die interne als auch die externe Klangerzeugung aktiviert und in den höhen Tönen prüft ob ein "Echoeffekt" auftritt > Hier absolut null man könnte also die Samples des SK EX Grand mit Pianoteq "anreichern" doch wer will das schon? Erfreulich: Die Soundqualität ist auch hier perfekt!! Die neue Abstimmung des KAWAI CA97 nutzt nun (gewollt oder nicht) auch das Soundboard deutlich besser und man hat nun auch mit Pianoteq 5 wunderschönes Tasten und Pedalschwingen wie beim echten Instrument und das Kawai Tastaturen absolut das Beste sind im Zusammenspiel mit dieser Softwarebibliothek ist kein "Amtsgeheimnis". Auch der Kopfhörerverstärker mit SHS funktioniert hier atemberaubend gut. Schon diese Kombination bläst aus meiner Sicht alle Digitalpianos die ich bisher testen konnte (auch CLP 585) klar von der Piste. Wenn man dann aber die interne Klangerzeugung wieder aktiviert merkt man allerdings, WIE WEIT die Soundsynthese des CA97 schon ist. Ich war erneut SPRACHLOS.

Auch die Pedale scheinen überarbeitet worden zu sein: Ich meine, dass sich die Pedale nun noch differenzierter spielen lassen und die Kräfte etwas angepasst wurden. Sicher ist, dass die Bodenfixierschraube nun deutlich massiver ausgeführt ist. Das war für mich eine kleine Schwachstelle bei etwas "nachgiebigem" Parkettboden, da die Pedal ohne guten Untergrund beim CA95 zum Knarzen neigten (hatte ich mit einem massiven Mauspad aus Kunstoff als Unterlage beheben können).

Kommen wir nun zur Tastatur: Der erste Eindruck war schon mal sehr positiv: Die neue schwerere Gewichtung ist deutlich wahrnehmbar und lässt schnelle Läufe noch besser gelingen. Der Direktvergleich mit einem KAWAI Flügel im Shop hat mir gezeigt WIE NAHE man hier einer "echten" ist. UNGLAUBLICH!! Ich dachte schon, dass die Grand Feel 1 nicht zu toppen sein könnte > Nun ich lag falsch. Die schwarzen Tasten sind nun breiter und zeigen eine deutlich sichtbare und spürbare Maserung. Für einige mag das Geschmackssache sein. Eines ist sicher: Die Spielbarkeit und Griffigkeit ist nun klar besser. Und mir gefällt's auch.

Im Bereich Menüführung gibt es nur Positives zu berichten: Einige Parameter sind hinzugekommen. Minibugs wurden behoben und der Smartmodus des Virtual Technicians macht seine Sache erstaunlich gut und lässt sich "sofort" speichern. Toll finde ich auch, dass man nun die Registrations die man speichert auch benennen und kopieren kann. Auch hier also alles TOP!

Nun zu meinem ersten Fazit nach knapp einer Woche:

+ Neue Samples und Klang sind einzigartig und edel
+ Kopfhörerverstärker mit SHS ist ein absolutes Highlight
+ Abstimmung Soundsystem / Soundboard und Zuspielung: Schlicht die OPTIMALE LÖSUNG.
+ Die Pedale wurden nochmals verbessert. Sehr gut
+ Menüführung / neue Effekte und Smartmodus ein deutlicher Zugewinn
+Tastatur: Auch hier muss ich die volle Punktzahl vergeben, denn die neue Grand Feel 2 ist für mich mit Abstand die
   beste Tastatur die ich bisher testen konnte.

Deshalb vergebe ich hier sehr strenge 4,5 von 5 Sternen, nur damit ich für künftige Reviews noch Luft nach oben habe. Ich gehe derzeit davon aus, dass hier sehr wahrscheinlich ein KAWAI die Ränge besetzen wird. Heute führt wohl kein Weg mehr um Kawai herum. UNBEDINGT Probespielen und staunen.

Galuwen

Alexander K. alias “Galuwen“.

[i]Spielt heute auf : Kawai CA98, (in Kürze Kawai CA99)[/i]

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#12

Danke für die Tolle Beschreibung... ich habe noch 2-3 Jahre Zeit für ein neues Instrument. Wenn ich mich heute entscheiden müsste, wüßte ich nicht ob ich lieber ein MP11 oder das CA97 nehmen sollte. Beide haben für sich Vorteile... CA97 scheint mit seiner Tastatur gerade ein wenig vor dem MP11 zu liegen oder? Hat mal jemand die Grand Feel (MP11) und die Grand Feel II (CA97) mit einander vergleichen können?

___________________________________________
Imagine there's no heaven...And no religion too...And the world will live as one
(Song: John Lennon)
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#13

Ich kann mich den positiven Anmerkungen zum CA 97 nur anschliessen. Ich spiele es seit ca. einer Woche und habe parallel bei meinen Eltern noch ein dreissig Jahres altes Kawai Upright Piano stehen, in sehr gepflegtem Zustand, auf dem ich das Klavierspielen gelernt habe. Ich spiele nun in der Woche auf dem CA 97 und wenn ich meine Eltern an den Wochenende besuche, nutze ich zum Vergleich das akustische Kawai. Der Anschlag ist auf einem akustischen Klavier schon etwas "kerniger", aber die CA 97 Tatstaur ist ausgezeichnet, man kann das in der Woche erarbeitete ohne Probleme auf das akustische Klavier übertragen. Sehr gut gelungen ist das Finishing der schwarzen Tasten, die durch ihre etwas aufgerauhte Textur ein Abrutschen gerade des vierten Fingers verhindern, wenn er die Taste nicht ganz mittig trift. Die Ivory-Oberfläche der weissen Tasten ist ebenfalls sehr gut. Ausgesprochen bereichernd beim CA97 ist auch die Möglichkeit, die Anschlagsstärke zu modifizieren, das ist bei Chopin etwa sehr hilfreich, wenn man perlende, brillante Läufe hinbekommen möchte.

Von den Klängen sind die neuen Flügelsamples sehr gelungen, die anderen Pianoklänge erreichen dieses Niveau zwar nicht, das ist aber auch nicht notwendig. Cembalo und Orgelklänge hingegen sind ebenfalls hervorragend gelungen. Man sollte auf jeden Fall sich mit den Möglichkeiten des Virtual Technician auseinandersetzen, denn man kann den Klang damit entscheidend für sich verbessern- und auch das etwas übertrieben präsente Pedalgeräusch etwas reduzieren. So kann man einen Bach auf einem anderen Instrument spielen als Schumann oder Chopin, diese Luxus hat man bei akustischen Piano leider nicht.

Man schärft durch das Verwenden des Virtual Technician auch sein Ohr für Klänge, weil man ausprobieren kann, welche Parameter den Klang wie beeinflussen. Bei einem akustischen Klavier kommt einmal im Jahr der Stimmer und damit sind die Eingriffe ins "System" dann auch im Regelfall erledigt. Bei der nächsten Stimmung des akustischen Kawai würde ich nun auch versuchen, einige Parameter zu verändern, nachdem ich beim digitalen Piano nun einen Eindruck davon bekomme, was möglich ist. Beim digitalen Piano ist es zudem auch eine Wohltat, jedes Mal ein perfekt gestimmtes Instrument zur Verfügung zur Verfügung zu haben. Und die Stimmung beim CA97 ist ausgezeichnet, ich habe das mit einem digitalen Stimmgerät überprüft.
Der Klang über sehr gute Kopfhörer ist dem Lautsprecherklang, der nicht schlecht ist, doch überlegen. Durch das neue Kopfhörermodul entsteht wirklich eine perfekte räumliche Akustik, die vergessen lässt, dass man überhaupt einen Kopfhörer auf hat.
Natürlich ist es von Vorteil, wenn man parallel ein akustische und ein digitales Klavier zur Verfügung hat wie es bei mir der Fall ist, aber wenn ich mich für eins entscheiden müsste, würde ich aber das digitale nehmen. Natürlich gibt es bei eingen Klavierspielern noch Vorurteile gegen die digitale Klangerzeugung, wenn man aber mal eine Aufnahme des CA 97 im WAV-Format auf CD brennt, wird die Skepsis sehr kleinlaut, da klingt es nämlich überragend und deutlich mehr nach gutem (!) Flügel denn nach digitalem Klavier. Sicher ist das CA 97 noch lange nicht das Ende der digitalen Klangerzeugung aber es ist ein großer Schritt in diese Richtung. Und ich bin sicher, dass sich auch in diesem Bereich die digitale Klangerzeugung durchsetzen wird. Das Geschrei beim Aufkommen der digitalen Fotographie oder CD war ja auch damals sehr groß. Natürlich klingt auch heute eine gute Living Stereo LP auf einer guten HighEnd Kette mit entsprechendem Plattenspieler noch besser als die entsprechende CD aber der Mehraufwand für diesen doch überschaubaren besseren Klang ist unverhältnismäßig hoch. Ich habe solch eine Kette, nutze im Alltag aber dennoch meist die CD- auf einem sehr guten und modifizierten Player. Uns so werden auch Steinway und Bösendorfer natürlich ihre Berechtigung behalten und ihr Klang wird wohl kaum jemals 100%ig kopiert werden können, aber für den Normal-Pianisten wird es mit überschaubarem Aufwand möglich werden, einen Klavierklang zuhause auf überschaubarem Platz zur Verfügung zu haben, den er sich mit einem akustischen Klavier so kaum realisieren könnte. Sehr gut gefällt mir beim Kawai auch die einfache Möglichkeit System Updates ohne Probleme per USB-Stick in Minutenschnelle auf das Klavier zu bringen.
Allen einen stets guten Anschlag- analog wie digital

Stefan
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