(05.04.2018, 10:30 )michaelkunz schrieb: Dennoch verstehe ich die Idee sehr gut.
Mal sehen, ob wir da beim nächsten MP was machen können.
Hallo
Ich kann den Wunsch auch sehr gut nachvollziehen. Dass die beschriebene Umsetzung zusätzliche Wandler, also eine Hardware-Änderung erfordern würde, ist einleuchtend.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass man mit einem kleinen Kompromiss vielleicht doch eine praxisnahe Lösung finden könnte, die sich per Software-Update implementieren ließe.
Ich hätte da folgende Idee:
Es gibt ja bereits den
2xMono Audio Out Modus. Ich vermute mal, dass der nicht etwa durch eine analoge Mischung der Signale nach den Wandlern, sondern bereits vor den Wandlern auf digitaler Ebene umgesetzt ist; D.h. das interne Routing der Signale auf die Wandler wird so geändert, dass beide Wandler (L/R) einen identischen Mono-Mixdown bekommen.
Wenn man also mal den Kopfhörer-Anschluss außer Acht lässt und nur die Line-Outs betrachtet, sollte es prinzipiell durchaus denkbar sein, unterschiedliche Mono-Signale auf die beiden Buchsen zu legen.
Was ich mir konkret vorstelle ist folgendes: Man hat für jede interne Zone sowie fürs Metronom einfach einen weiteren Parameter im Menü, ich nenne ihn jetzt einfach mal
"2xMono Routing". Es gibt drei Settings:
"Left",
"Right" und
"Both".
Diese Einstellung würde dann definieren, auf welchen Line-Out die entsprechende Zone (bzw. Metronom) geroutet wird, falls der 2xMono Modus aktiviert ist.
Default-Einstellung wäre natürlich
"Both". Das entspräche ja genau dem bisherigen Verhalten des 2xMono Modus, es würde sich also nichts ändern. Die anderen beiden Optionen erlauben dann, die Signale separat (natürlich nur in Mono, das ist der Kompromiss bei der Sache) auf die beiden Buchsen zu verteilen.
So weit so gut, aber was wäre mit dem Kopfhöreranschluss? Darum ging es Keiler ja eigentlich?
Da gäbe es so weit ich mir das vorstellen kann, zwei Szenarien:
- Die gespielten Sounds gehen auf beide Kanäle, das Metronom nur auf den rechten. Den linken Line-Out schickt man zum FOH, also ohne Klick. Auf dem Kopfhörer hätte man den Klick dann halt nur auf einem Ohr, die anderen Sounds auf beiden Ohren (allerdings in Mono). Klar ist das ein Kompromiss, wäre aber ohne weitere Hardware umzusetzen.
- Viele Keyboarder haben ja eh einen kleinen Sub-Mixer auf der Bühne stehen. In dem Fall könnte man den Kopfhörer dort anschließen und sich einen separaten Monitor-Mix aus Instrument und Klick machen.
Was mich an der Idee aber vor allem reizt ist, dass dadurch noch ganz andere Dinge möglich werden, die IMHO tatsächlich auch recht praxisnah sind.
Zum Beispiel ließe sich das Klick-Signal auch separat anderen Musikern zuspielen. Ich hatte selbst schon öfters den Fall, dass ich meinen Klick auch dem Drummer zur Verfügung stellen wollte. Routing wäre: Alle Zonen nur auf den rechten Output, Metronom auf den linken. Je nach Bedarf können dann unterschiedliche Monitor-Mixe erstellt werden und zum FOH geht halt nur der rechte Output.
Eine andere andere Anwendung, die mit Klick gar nichts zu tun hat, wäre das Routing unterschiedlicher Sounds auf separate Ausgänge, um sie dann z.B. separat mit Effekten zu bearbeiten. Beispielsweise wäre es möglich, einen Split- bzw. Layer-Sound aus Piano und Drawbar-Orgel zu erstellen, wobei das Piano direkt aufs Mischpult geht, die Orgel aber in ein Leslie. Oder ein Rhodes geht separat in einen Gitarren-Amp, oder einen alten Small-Stone oder sonstwas...
Fände ich extrem spannend!